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Kapelle der amerikanischen Streitkräfte in Grafenwöh

Ingenieurbüro Bodensteiner & Partner GbR

In Grafenwöhr beginnt in Kürze der Bau einer Militärkirche für die dort stationierten amerikanischen Streitkräfte. Sie soll Anhängern der verschiedensten Glaubensrichtungen einen Ort zur Ausübung ihrer Religionen bieten. Der Entwurf stammt vom Büro Brückner & Brückner Architekten GmbH aus Würzburg. Mit der Tragwerksplanung wurde unser Kunde Ingenieurbüro Bodensteiner & Partner GbR aus Weiden beauftragt.

Projektbeschreibung

Der Kirchenkomplex ist in zwei Gebäudebereiche unterteilt: Der Hauptkirchenschiffbereich mit Gottesdienst- und Veranstaltungsbereich zum einen und diesen hufeisenförmig umschließende Nebenbereiche für Verwaltung, Klassenräume und Technik zum anderen. Diese Bereiche sind durch einen dazwischenliegenden Gang (Circulation) mit Glasdach an das Hauptkirchenschiff angebunden. Am nördlich gelegenen Turm ragt das Hauptkirchenschiff frei heraus. Der Hauptkirchenschiffbereich kann durch mobile Trennwände in zwei unabhängig voneinander nutzbare Veranstaltungsräume geteilt werden.

Die Kirche wird im Wesentlichen in monolithischer Ortbetonbauweise erstellt. Das geschwungene Hauptkirchenschiff wird durch verschieden geformte Stahlbetongewölbeschotten überspannt, welche sich im Bauzustand und im Endzustand mittels Aussteifungsstahlrohren im Firstbereich abstützen und eine Raumwirkung ähnlich gotischer Kathedralen erzeugen. Die Schottenhöhe steigt in ihrer Höhe zum Turm hin an. Der pfeilförmige Kirchturm wird ebenfalls in Stahlbetonbauweise bis auf eine Höhe von ca. 37,70 m erstellt. Die oberste Kirchturmspitze (+50,85m) wird als Hohlkastenprofil erstellt und mittels eines Stahlbetonköchers mit dem Kirchturm verbunden. Die geschwungene Dachform wird mittels polygonal angeordneten Einfeldpfetten nachgebildet, welche sich auf die unterschiedlich geneigten Stahlbetonschotten ablasten. Im Bereich der hinteren Technikzentrale bildet das Dachtragwerk eine Spannbetonhohlkörperdecke. Zur Modellierung der Dachform wird hier die Pfettenlage auf Distanzhölzern eingesetzt. Im Turmbereich dreht sich die Holzpfettenrichtung. Diese lasten sich dann auf die Außenwand, auf geschwungen geformte Stahlbetonfertigteilriegel und auf die Firstwand im Baptisterium ab. Die Dachform des Hauptkirchenschiffs wird in seiner Form bis in die Turmspitze hineingezogen. Zur Erfassung realistischer Windlasten bei der Bauwerksgeometrie und Bauwerkshöhe wurden Windkanaluntersuchungen durchgeführt.

Die möglichst kostengünstige Umsetzung der anspruchsvollen Architektur unter Berücksichtigung deutscher und amerikanischer Vorschriften war für die Tragwerksplanung ausschlaggebend. Alle Pläne wurden aus dem Allplan 3D-Modell generiert.

©IB Bodensteiner & Partner GbR
©Animation: 3D Betrieb GmbH
Portrait Dipl.-Ing. (FH) Christian Stangl

Über das Ingenieurbüro

Das Ingenieurbüro Bodensteiner und Partner GbR hat seit der Gründung 1961 bereits 3.980 Objekte ausgeführt und kann somit auf ein umfassendes Erfahrungsspektrum in nahezu allen gängigen Bauarten zurückgreifen. Die Geschäftsführung teilen sich Gründersohn Arne Bodensteiner, Gerd Zuleger und Christian Stangl. Das Büro ist spezialisiert auf die Tragwerksplanung für den Bereich Hoch- und Tiefbau mit sämtlichen Leistungsphasen, inkl. bauphysikalischer Sonderleistungen.

Mehr Infos unter www.ibp-statik.de

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© Foto: Bildschön Fotografie